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Portugal Odeceixe an der Westalgarve

Die Zeit scheint stehen geblieben im Südwesten von Portugal.Odeceixe ist ein kleines einfaches Fischerdorf an der Westalgarve 120 Km nordöstlichvon Faro. Die Brücke über den Ribero Ceixe verbindet das Alentejo mit der Algarve. Man kann Odeceixe von Faro aus entweder mit einem Leihwagen erreichen,oder fährt mit dem Zug bis nach Lagos und von dort mit dem Bus,der einmal täglich diese Strecke fährt.
Sanft eingebettet in die Landschaft von Odeceixe,kleine winkelige Gassen, ein Markplatz im Kern des Dorfes, mit Brunnen, Telefonzelle und zwei Bänken. Auf den ersten Blick heruntergekommen, übrig geblieben,ewig gestrig und für mich :"Gerade rein ins Dorf und schon wieder draußen."

Odeceixe ist kein Urlaubsort für all inklusive Urlaub sondern eher eine Reisegegend für Individualtouristen und die kommen hier voll auf Ihre Kosten.

Wenn man Großstädte gewohnt ist wie wir, für den ist alles hier geradezu winzig. Bei meiner ersten Ankunft als Begleiter von Astrid, die schön öfter hier gewesen war, schien der Urlaub gelaufen, denn ich war geradezu verwöhnt von meinen Reisen im übrigen Europa.

Dem Irrglauben erlegen alles schon zu kennen, erhielt ich ein paar Lehrstunden. Meistens kommt es anders und zweitens als man denkt. Sehr viele alte Menschen leben hier, die Jungen zog es in die Großstädte. Das Dorf ist rege, geschäftig und die Menschen haben einem offenen Blick. Ähnlich wie in Italien, stehen oder sitzen Männergruppen auf dem Marktplatz oder vor den kleinen Cafes und betrachten neugierig, gelassen den Tagesablauf.

Jeder kennt jeden und es herrscht eine fast langweilige Vertrautheit.Magie und heiliger Boden Die Landschaft rund um Odeceixe erinnert aus der Ferne an den Schwarzwald und am Ende des Urlaubs kein Wunder das sich vor allem Kölner hier besonders wohl fühlen.

Sanfte dunkle Hügel, durchzogen von kleinen Flüßen und wilden Bächen. Das Land des Medronho (Erdbeerbaumes), der lange Jahrzehnte, als Schnaps gebrannt, das Einkommen der Bauern bestimmte. Kein Besucher dieser Gegend kommt an einer Kostprobe btw. einem Rausch mit dieser Flüssigkeit vorbei. Stark. Stärker. Strohrum ein Getränk für Waisenknaben dagegen.

Der Medronho Baum wurde in der Zeit der Diktatur verdrängt durch Eukalypthus Monokulturen, die inzwischen weite Teile des portugiesischen Süden beherrschen. Folge wie die Bauern behaupten, sind die vielen Waldbrände  an der Westalgarve.

Die einheimischen Portugiesen sagen, der Medronho ist zwar keine besonders schöne Pflanze weil schwer zu erreichen, durch dichtes Unterholz geschützt und eher unschön. Er hat jedoch immer für ausreichend Wasser im Untergrund gesorgt und somit Brände in der heutigen Form unmöglich gemacht.

Avelinho ein Bauer lebt am Ufer des Ribero Ceixe. Wir wohnten dort für 14 Tage. Er erzählte uns die Geschichten als das alles noch wildes unwegsames Land war, bei einem Gläschen Medronho. Das war wie Urwald und die Beeren zu ernten war ein richtiger Kampf. Dann wurden weite Flächen gerodet, Eukalyptus Kulturen angelegt. Die hingegen saugen das Wasser aus dem Boden. Das Land trocknet aus und deswegen besteht die hohe Brandgefahr.

So vertrauensvoll und offen wie Avelinho sind aber noch viele andere Menschen in dieser Gegend. Es herrscht eine Gastfreundschaft und Offenheit die ich mit nichts vergleichen möchte. Die Menschen die hier leben sind bescheiden. Sie haben in den Jahrzehnten der Diktatur schwere Zeiten durchlebt und vielleicht ist das der Unterschied zu anderen Europäern.

Für mich hat  Odeceixe und die Umgebung etwas magisches und ich habe das Gefühl es ist heiliger Boden. Der Ribero de Ceixe ein Fluß führt das Wasser zum Meer.

Es duftet hier nach Euyklypthus und Mattus, einer Pflanze die nur hier in Portugal wächst. Vereinzelt stehen noch uralte Bestände von Korkeichen an nicht asphaltierten Straßen, unwegsames, wildes Land.

Vom Dorf Odeceixe,den Ribero de Ceixe entlang sind es ca 3,2 Km,bis zum feinen Sandstrand an der wilden Westküste. Sanfte Hügel rechts und links weisen den Weg zum Wasser.Bei Flut strömt das Meer in den Fluß und der Pegel steigt bis fast ins Dorf hinein an. Bei Flut bildet der Fluß und der Badestrand eine Einheit, ein nahtloser Ãœbergang in den Atlantik.

Bei niedrig Wasser, stehen Fischer im Wasser und suchen Würmer und Flußtiere und fischen, denn es ist noch genügend Fisch vorhanden.

Der Volkssport der einheimischen ist es am Strand von Odeceixe zu liegen und auf die Flut zu warten. Warum?

Bei Ebbe wird ein einladendes Stück Strand frei auf dem viele Touristen ahnungslos ihre Decken und Handtücher ausbreiten. Nun betrachten die Portugiesen in aller Ruhe wie die Touristen von den Flutwellen erwischt werden, denn die haben natürlich keine Ahnung das der Strand bei Flut komplett verschwindet.

Die Wellen kommen schneller und höher als man denkt. Ich durfte einige Male miterleben,wie hinterher die Habseligkeiten aus dem Fluß gefischt wurden.

Es ist eine wunderschöne Bucht in Odeceixce  mit sehr feinem sauberen Sand,umgeben von Felsen, die je nach Sonnenstand ein fantastisches Licht machen. Rechts und Links der Bucht sind wilde Küstenstreifen. Oberhalb der Klippen kann man ungestört Kilometer weit wandern.

Manchmal trifft man neben den Möwen den einen oder anderen Portugiesen die in den Felsen kleben und im wilden Altlantik angeln. Wer Natur pur liebt wird diesen Ort nie vergessen.

Ich will nicht unerwähnt lassen, das wir uns schon bei unserer ersten Reise eine Menge Wohnsitze und Möglichkeiten angesehen haben, das aber auf später verschoben haben. Es wäre aber ein Land in dem ich mir ein Leben vorstellen kann.

Odeceixe

Karneval in Odeceixe

Einmal waren wir in  Odeceixe und erlebten den Karneval an der Westalgarve